Werde Rose, das sind wir: Malú und Dr. Jürgen Elsholz. Wir beschäftigen uns beide seit Langem mit der Praxis der Achtsamkeit und sind sowohl mit den Übungen des Körpers (Tai Chi, Qi Gong, Cantienica) als auch der Aufmerksamkeit und der Emotionen (Achtsamkeit, Selbstmitgefühl) zutiefst vertraut.
Auch wenn wir Beide noch nicht wirklich alt und weise sind, so haben wir doch zusammengenommen bereits 44 Jahre Übungserfahrung. Mit dieser Erfahrung stehen wir Ihnen zur Seite, wenn Sie unsere Übungswege kennenlernen wollen, und unterstützen Sie mit Klarheit, Professionalität, Freundlichkeit und Humor.
Und wieso heißen wir Werde Rose? Uns geht es um persönliche Entwicklung und darum, dass Sie Ihr volles Potential ausschöpfen können. Die sprachlichen Wurzeln des Wortes Rose entsprechen denen des Wortes Werden, es geht also bei beiden Begriffen um Entwicklung.
Die Idee zum Namen "Werde Rose" enstand beim Hören von "Nada Brahma – Die Welt ist Klang" von Hans Joachim E. Berendt. Dort werden die sog. Urwörter und Urwurzeln unserer Sprache behandelt: „Urd und Verdandi. Gotisch Wairth, angelsächsich Weordh, altnordisch Verdh gehen auf die Sanskrit-Wurzel v-r-t zurück. Alle diese Worte bedeuten: sich entrollen, werden, entstehen.
Aramäisch Varda, arabisch Vard bezeichnet die Rose, hebräisch Wered ist beides: Knospe (also das noch Werdende) und Rose (das bereits Gewordene), und diesem hebräischen Wered – wie all den anderen genannten Worten – ist unmittelbar das deutsche Wort »werden« verwandt“. Auf diese Beziehungen habe Arnold Wadler hingewiesen, so Berendt, als er folgende Feststellung machte:
»Kein schöneres tieferes Bild konnte der Sprachgeist der alten Germanen wählen, um das Werden auszumalen, als das Laut- und Sinnbild der Rose«
(Arnold Wadler, zitiert nach Berendt 2007, S. 87).
Werde Rose!
Ist damit ein doppelter Aufruf zur Persönlichkeitsentfaltung, geistig und körperlich/leiblich. MBSR und MSC eher für den Geist. Tai Chi, Qi Gong und Cantienica für den Körper oder besser Leib. Die Knospe kann unter den entsprechenden Bedingungen aufblühen und als volle Blüte ihren ganz eigenen Duft entwickeln.
Die Praxis der Achtsamkeit hat mich gefunden, als ich mit einundzwanzig, nach einem Jahr sozialer Arbeit in Südamerika und im ersten Studiensemester, mit einer Psychotherapie begann.
Der Body Scan von Jon Kabat-Zinn wurde schnell mein Anker, meine zuverlässige Unterstützung, wenn ich mit Angst und Panik, Stress oder chronischen Kopfschmerzen zu tun hatte. Ich fand eine Yoga-Lehrerin, die auch Vipassana-Meditation unterrichtete, und übte bald täglich Yoga und Meditation. Mein erstes mehrtägiges Retreat fand bei einer Schülerin des vietnamesischen Zen-Meisters Thich Nhat Hanh statt. Während eines Studienjahres in Spanien meditierte ich gemeinsam mit einer Gruppe seiner Schüler.
Zurück in Deutschland, lernte ich in einer Meditationsgruppe meinen zukünftigen Mann, Jürgen Elsholz, kennen. So öffnete sich für mich auch die Welt des Tai Chi und Qi Gong. Mit der Geburt unserer großen Söhne 2011 und 2015 begann für mich ein neuer aufregender Abschnitt der Achtsamkeitspraxis und die Übungspraxis während der Schwangerschaft und Geburt sowie im alltäglichen Elternsein erfüllt mich mit Begeisterung. 2021 ist unser dritter Sohn zur Welt gekommen und noch einmal viele neue Perspektiven auf unseren Familienalltag entstehen lassen.
Die tägliche Übungspraxis begleitet mich nun schon lange und gibt mir Ruhe, Gelassenheit und Lebensfreude. Es gelingt mir meist, leichter mit Herausforderungen umgehen, sei es Stress, Schmerz oder streitende Kinder. Und ich bin Expertin geworden für die Integration von Achtsamkeitsübungen in den Trubel des Alltags ...
Als Mitglied des MBSR-MBCT-Verbandes erkenne ich die ethischen Richtlinien des Verbandes als Grundlage meiner Arbeit an.
Das Spüren wird in unserer Kultur nicht besonders gefördert. Schon früh lernen wir, dass der Indianer keinen Schmerz kennt, dass alles immer höher, schneller, weiter und am besten gleichzeitig geht und dass wir alles schaffen müssen. Oft geschieht es, dass wir durch diese Lebensweise krank werden. Wir brauchen dann Wege, um das Spüren wieder zu lernen und unsere Haltung zu verändern.
Bereits im Alter von 14 Jahren habe ich begonnen, mich mit asiatischen Übungssystemen zu beschäftigen. Diese ganzheitliche Sichtweise des Menschen fasziniert und bewegt mich bis heute. Yoga und Meditation gehören seitdem zum täglichen Üben und seit über 20 Jahren besonders das Taiji und Qi Gong als Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin.
Gleichermaßen Tradition wie Moderne verpflichtet, bin ich Meisterschüler im Taiji, habe zu Achtsamkeit im Bildungssystem geforscht und meine Doktorarbeit zum Thema Bildung und Bewusstsein geschrieben. Neue Methoden, wie die Forschung zum Selbst-Mitgefühl und das anatomisch präzise Cantienica ergänzen Arbeit und Alltag ebenso. Mit dem nötigen Respekt vor Tradition und Wissenschaft gebe ich diese Techniken weiter.
Alle meine Angebote sind Anleitungen, um das Bewusstsein zu intensivieren und ein wohlwollendes Gespür für sich selbst und den eigenen Leib zu entwickeln. Zugleich können Sie Ihre Gesundheit stärken, Ihren Körper kräftigen und Ihre Haltung flexibilisieren und aufrichten.
Wenn heute vom Üben die Rede ist, so wird damit auch oft ein langweiliges, sich mechanisch wiederholendes Geschehen verbunden, dessen Nutzen zudem oft fragwürdig scheint. Der Grund für diese Auffassung scheint in der Vergangenheit zu liegen, denn die Übung wird häufig als ein Kennzeichen von „Uropas kinderfeindlicher Drillpädagogik“ (Sandfuchs 2000, S. 4) angesehen. Wenngleich es im Zusammenhang von Unterricht und Bildung immer die Lernform der Übung gab, so scheint unser heutiges, teilweise negativ geprägtes Verständnis davon maßgeblich in den letzten fünfhundert Jahren geprägt worden zu sein.
Sloterdijk unterstreicht, dass die Zweideutigkeiten in der Auffassung von askesis genau so alt sind wie die Askesen selbst. In Europa sind die Askesen und die Askesenmissverständnisse praktisch gleich alt, wohingegen „das ungleich tiefer durchdachte Universum der indischen asanas“ (Ebd. S. 264) zeige, dass es sich bei dieser langwährenden Konfusion um ein regionales Schicksal und kein universelles Gesetz handelt. „Ist das begriffen, so versteht man, warum die Emanzipation des Übens von den Zwangsstrukturen der alteuropäischen Askese […] das wichtigste geistes- und körpergeschichtliche Ereignis des 20. Jahrhunderts bedeutet“ (Sloterdijk 2009, S. 265).
Es erweist sich als aufschlussreich, die Wortgeschichte des Begriffs Üben zu betrachten, denn hier lassen sich Hinweise auf die ursprüngliche Bedeutung dieser Handlung finden. Das Grimmsche sowie das Trübnersche Wörterbuch dokumentieren sehr ausführlich den folgenden, für diese Zwecke vereinfachten Entwicklungsgang. Die frühesten erreichbaren Verwendungen des Wortes finden sich im Trübnerschen Wörterbuch, dort heißt es: „Das Wort stammt aus einer germanischen Wurzel ōb […] Deren Grundbedeutung scheint Landbau und religiöse Feier gewesen zu sein […] Die heutigen Hauptbedeutungen aus-/einüben und sich in etwas üben sind jung. Die ältesten althochdeutschen Belege lassen den, für die Urzeit angenommenen Sinn noch am besten erkennen […] Als Landbau treiben ist es althochdeutsch durchaus noch lebendig […] Auch die andere alte, die gottesdienstliche Bedeutung erscheint noch althochdeutsch“ (Trübners Deutsches Wörterbuch, zitiert nach Bollnow 1978, S. 61). Das Grimmsche Wörterbuch erweist sich zu diesem Begriff als etwas ausführlicher: „Zwei Sonderbedeutungen, die sich gerade aus den ältesten Belegen am deutlichsten erkennen lassen, nämlich ,den Boden bearbeiten, Ackerbau betreiben´ und eine ,gottesdienstliche Handlung begehen´ stimmen mit der Bedeutungssphäre der Wurzel im Indischen und Lateinischen so genau überein, dass man in ihnen nicht eine Einengung des Bedeutungsumfanges sehen darf, sondern in alte Zeit zurückreichende Bedeutungszentren, aus denen das Wort im Germanischen bald herauswuchs“ (Grimm 1956, 11. Bd., 2. Abt., Sp. 55-72).
Diese alten Bedeutungen weisen, so Bollnow, auf einen Ursprung hin, in dem sich das Üben in einer speziellen Weise auf das Durchführen ritueller und kultischer Handlungen bezog. Auch der Ackerbau sei in urtümlichen Zeiten eine kultische Handlung gewesen. Es zeige sich hier noch deutlich die Verbindung zum lateinischen Begriff der Kultur bzw. zum Kultivieren, deren Bedeutung ursprünglich ebenfalls Bearbeitung des Ackers gewesen sei. Und er erläutert bezüglich der kultischen Handlungen: „Die kultische Handlung stellt einen eigenen Handlungstypus dar, der in seinem Eigenwesen bisher wenig erforscht ist. Sie unterscheidet sich von der rational geformten Zweckhandlung dadurch, dass die Aufmerksamkeit nicht direkt auf das Ziel gerichtet ist, das erreicht werden soll, sondern auf den Vollzug der Handlung selbst, die in immer gleicher Weise wiederholt wird“ (Bollnow 1972, S. 227f.). Dieser erste Hinweis auf eine möglicherweise tiefere Bedeutung der Übung soll vorerst nicht weiter verfolgt werden. Bemerkenswert ist allerdings, dass diese religiöse oder kultische Bedeutung verloren ging und heute in der Form nicht mehr vorhanden ist. (Auszug aus: Elsholz "Bildung und Bewusstsein" Tectum Verlag 2013.)
(Auszug aus: Elsholz "Bildung und Bewusstsein" Tectum Verlag 2013.)
MBSR-Verband weitere Informationen über die Methode sowie eine ausführliche Liste über bisher veröffentlichte Forschungen zu MBSR
Arbor-Verlag Literatur und Anregungen zum Thema Achtsamkeit und MBSR